Chilipflanzen
Jetzt wird’s heiß
Kolumbus war im 15. Jahrhundert unterwegs nach Indien, auf der Suche nach Gold und Pfeffer, aber was er fand, waren scharfe Chilischoten vermutlich auf einer der karibischen Inseln. Deshalb nannte man die Chili auch „spanischer Pfeffer“, woraus sich auch heute noch Namen, wie zum Beispiel Peperoni, ableiten lassen. Wie die Geschichte weiter geht, was für Chili Sorten es gibt, wie man sie anbaut und Vieles mehr erfährst Du hier.
Familiengeschichte
Chilis gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und dabei zu den Paprikagewächse (Capsicum). Wo die schärfefreie Paprika aufhört, und die Chili anfängt, darüber ist man sich weltweit nicht ganz einig. In Deutschland haben wir uns umgangssprachlich darauf geeinigt, dass nur die scharfen Gemüsepaprika als Chilis gelten. Oft wird der Schwellenwert von 500 Scoville zur Einordnung genutzt, alles darunter ist Paprika, alles darüber ist Chili. Der Begriff Chili wird aber auch für das Gewürz (oft eine Gewürzmischung) und das bekannte mexikanische Bohnengericht Chili (con/sin Carne) verwendet. Außerdem sorgt die Schreibweise immer wieder für Verwirrungen, so sehr, dass man mittlerweile eigentlich nichts mehr falsch machen kann. Irgendwo wird die Schreibweise schon richtig sein!
Gesunde Vielfalt
Weltweit gibt es heute viele Tausende verschiedene Chilisorten in einem Farbspektrum von grün über verschiedene Gelb-, Orange- und Rottöne, bis hin zu Schwarz und auch verschiedene Größen und Formen. Übrigens gibt’s keines dieser Merkmale Aufschluss über den Schärfegrad. Hier gilt die einzige Chili-Regel: nämlich das es keine Regel gibt – nur Ausnahmen. Bei all den Unsicherheiten rund um die Chili Vielfalt steht aber außer Frage, dass sie sehr gesund ist. Sie enthält dreimal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte, sowie viele andere wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Auch die Schärfe, die durch das Capsaicin ausgelöst wird, ist förderlich für die Verdauung und regt den Stoffwechsel an.
Chilipflanzen oder Chilisamen?
Das ist eine Frage, die Du Dir zu Beginn stellen solltest. Die Aussaat von Chilisamen kann nämlich knifflig sein, hängt vom richtigen Aussaatzeitpunkt und den Bedingungen ab und benötigt außerdem einiges an Zubehör, wie ein Zimmergewächshaus, Pflanzenlampen, Heizmatten und mehr. Im Gegensatz dazu ist der Kauf von professionell vorgezogenen Chilipflanzen in der Gärtnerei einfach und unkompliziert. Die Chili-Jungpflanzen sind bereits groß und kräftig genug, um direkt in Deinen Garten, oder einem Hochbeet eingepflanzt zu werden und eine reiche Ernte zu bringen.
Für die Wahl von Samen spricht definitiv die große Sortenvielfalt, die Du bei Jungpflanzen nicht bekommst. Wenn Du eine große Vielfalt an Sorten kultivieren und auch neue Chilisorten ausprobieren möchtest, sind Samen die bessere Wahl. Wenn Du weniger Platz, Zeit und Geld zur Verfügung hast und Dir ein gutes Gelingen und reiche Ernte wichtig sind, sind Chilipflanzen eine sichere Entscheidung. Alternativ kannst Du auch Deine eigene Samen-Aufzucht mit zugekauften Chilipflanzen ergänzen, so hast Du die Vorteile von beiden Möglichkeiten vereint.
Anbau
Neben den gesundheitlichen und kulinarischen Gründen, ist auch der Chili Anbau selbst ein echtes Vergnügen und wir können allen Hobbygärtner:innen nur empfehlen, dass Chilis anpflanzen einmal auszuprobieren. Ab Mitte Februar bis Anfang März kann ausgesät werden. Die Pflanzen möchten gerne auf der Fensterbank vorgezogen werden, immerhin kommen sie aus dem warmen Mittelamerika und sind die Kälte hier nicht gewohnt. Die Anzucht aus Samen ist recht langwierig und benötigt viel Sorgfalt. Jungpflanzen können ab Mai einfach in den Gemüsegarten oder das Hochbeet gepflanzt werden. Perfekte klimatische Bedingungen zur Anzucht findest Du auch in einem Mini-Gewächshaus oder einer Growbox. Die Chilipflanzen benötigen später einen warmen windgeschützten Standort und gut gelockerten Boden. Eine Kultur in Töpfen ist auch möglich.
Chilipflanzen Pflegen
Chilipflanzen benötigen viel Wasser, vor allem in der ersten Phase, bis sich die ersten Früchte bilden. Es heißt, dass über die Wasserzugabe auch die Schärfe der Früchte gesteuert werden kann – je weniger Wasser, desto schärfer werden sie. Schwere Triebe sollten nicht abgebrochen, sondern lieber mit Stäben gestützt werden. Du kannst Deine Erträge steigern, wenn Du die Erste Blüte, Königsblüte genannt, mit einem scharfen Messer abschneidest.
Ernte in Sicht
Je nach Sorte und Standort beginnt die Erntezeit für Chilis Ende August bis Anfang September. Ob die Chilifrüchte reif sind, erkennt man daran, dass sie ihre sortentypische Farbe voll ausgebildet haben. Diese kann dunkelrot, sattgrün oder violett sein. Doch auch noch grüne Früchte können geerntet werden, sie sind milder im Geschmack und eignen sich für manche Gerichte besser. Die grünen Früchte zu ernten hat auch den Vorteil, dass sich die Pflanzen auf die nächsten Früchte konzentrieren kann und somit höhere Erträge zu erwarten sind. Ob Du die Chilischoten nach der Ernte trocknest, sie frisch zum Würzen verwendest, oder zu Pulver mahlst, hängt von der angebauten Sorte und Deinem Geschmack ab. Die Möglichkeiten sind ebenso vielfältig wie es Sorten gibt.
Leg los!
In unserem großen Sortiment kannst Du verschiedene Chili Pflanzen kaufen. Von Cayenne über Habanero bis Jalapeño sind alle bekannten Sorten dabei. Außerdem gibt es praktische Chili Töpfe, sowie viele weitere Gartengeräte, Düngemittel und Substrate, die den Chili Anbau erleichtern.