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Anzucht, Kultivierung & Ernte - Auspflanzen - Bewässerung

Wasser ist Leben 

Deine Chili & Paprika Pflanzen brauchen stetige Wassergaben. Für die Bewässerung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dabei ist Wasser nicht gleich Wasser und ob es aus der Gießkanne, oder einem Wasserspeicher kommt, macht einen Unterschied. Hier erfährst Du, was gutes Wasser und eine gute Bewässerung ausmachen und bekommst Tipps wie sich auch in Deinem Capsicum-Garten Wasser einsparen lässt. 

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Arten der Bewässerung 

Welche Art der Bewässerung die beste für deinen Anbau ist, richtet sich nach deinen Bedürfnissen und den vorhandenen Vorbedingungen und lässt sich gegebenenfalls im Laufe der Zeit oder wenn die Anzahl der Pflanzen stetig steigen sollte (ja, wenn man einmal damit anfängt...????) nachrüsten. 

  • Wasserspeicher 

Das bekannteste Wasserspeicher-System sind Halterungen mit Spitze, die entweder an einen Wassertank angeschlossen sind, zum Beispiel in Form einer ganz normalen Plastikflasche, oder Amphoren aus ungebranntem Ton, die sogenannte Ollas wurden bereits vor hunderten von Jahren im antiken Griechenland genutzt. Die bachigen Tongefäße mit langem Hals werden in die Erde eingegraben und durch den porösen Ton und den Wasserdruck fließt das Wasser langsam in die Erde. Dabei regelt der Boden den Wasserbedarf selbst. Je trockener das Substrat, desto größer ist die Saugfähigkeit. Bei trockenem Boden ist seine Saugspannung größer als die des Tones und es sickert mehr Wasser durch den Tonkegel.  

  • Gießkanne 

Dieses bewährte Gießgerät eignet sich sehr gut, um einzelne Pflanzen gezielt zu bewässern. Die einfache Handbewässerung gewährleistet eine individuelle Versorgung und bietet die Möglichkeit, dabei auf etwaige Schäden oder Krankheiten hin zu untersuchen. Durch die manuelle Bewässerung lernt man seine Pflanzen und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und bietet gerade für Anfänger eine wunderbare Möglichkeit, die Bedürfnisse seiner Chilis ganz genau kennenzulernen. 

  • Gartenschlauch 

Hier bietet es sich an, eine Aufsatzdüse mit einem sanften Strahl oder einer Sprühfunktion zu verwenden. Damit werden die Chilis schonender bewässern. Gießstäbe schonen den Rücken.

Halte den Strahl immer direkt an die Basis der Pflanzen, damit sie alles Wasser aufnehmen kann. Wassertropfen auf den Blättern kann außerdem zu Verbrennungen durch die Sonne oder zu Pilzkrankheiten führen.  

  • Tröpfchenbewässerung  

Die Tröpfchenbewässerung gehört zu den weit verbreitetsten Bewässerungssystemen in privatem Gebrauch. Falls Du eine große Fläche, oder viele Pflanzen automatisch bewässern möchtest biete sich diese Bewässerungsform an. Sie sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit im Boden.

Die Tröpfchenbewässerung funktioniert über ein Schlauchsystem, das direkt am Boden, nahe den Pflanzen, verlegt wird. In regelmäßigen Abständen befinden sich kleine Löcher, oder Tropfdüsen, in den Schläuchen. Dadurch wird tröpfchenweise Wasser direkt an die Basis der Pflanzen abgegeben. Bei diesem System wird die Pflanze langsam mit nur wenig Wasser versorgt, dafür konstant und gleichmäßig. Die Verteilung funktioniert allein über den Wasserdruck im Schlauch und braucht keinerlei manuelle Steuerung. Für den Anfang reicht auch ein einfacher Gartenschlauch, in den Du kleine Löcher stichst und ihn am Boden um Deine Pflanzen herum auslegst. Dadurch, dass das Wasser direkt an der Basis der Pflanze ankommt und vollständig genutzt werden kann, ist das System sehr wassersparend. Die Schläuche sollten regelmäßig kontrolliert werden.   

Das Tröpfchensystem kann auch automatisiert verwendet werden. Dafür kann eine Tauchpumpe, die das Wasser aus einem Tank in die Schläuche leitet, zum Beispiel mit einer Zeitschaltuhr versehen werden. So wird nur Wasser hochgepumpt, wenn es benötigt wird. Die Zeitschaltuhr kannst Du genau an die Bewässerung für Deine Chilis anpassen und mittels digitalen Varianten auch von überall aus.

Eine weitere Möglichkeit wäre hier eine Solarpumpe, die mit Sonnenergie gesteuert wird. Diese Variante ist eine relativ einfache Art, wie man den Garten automatisch bewässern kann.  

  • Verschiedene Bewässerungssysteme kombinieren 

Bei einer Kombination verschiedener Bewässerungssysteme kann man alle Vorteile für eine effiziente Pflanzen Bewässerung nutzen. Verschiedene Chili Sorten haben verschiedene Wasserbedürfnisse, auf die Du mit mehreren Bewässerungsformen sortenspezifisch eingehen kannst. Eine Möglichkeit Bewässerungsarten zu kombinieren wäre zum Beispiel, wenn Du mittels Ollas für eine Grundbewässerung im Beet sorgst und zusätzlich für besonders heiße Tage eine Tröpfchenbewässerung installierst, die über ein Regenfass gespeist wird. 

Die goldenen Regeln der Bewässerung für Chilis 

Das richtige Wasser 

Das Wasser für Chilis & Paprikas sollte am besten Raum- oder Umgebungstemperatur haben, um einen Temperaturschock zu vermeiden. Das Leitungswasser kann in manchen Regionen sehr kalkhaltig sein und Chlor enthalten. Chlor ist sehr schädlich für Pflanzen, denn es tötet alle Bakterien, auch die Nützlichen, ab. Kalk kann im Übermaß die Poren in der Erde verstopfen und die Nährstoffaufnahme hemmen. Ein Anzeichen dafür ist ein weißer Film auf der Erde. Bei Pflanzen die regelmäßig umgetopft werden, ist das kein Problem.

Am besten geeignet ist daher Regenwasser. Das natürliche Gießwasser der Pflanzen ist von Natur aus kalkarm und pH-neutral. Um Regenwasser aufzufangen kannst Du eine Zisterne oder einen Wassertank verwenden. Flexible und platzsparende Flextanks passen sogar auf kleine Balkone und Terrassen. Für einen Garten rechnet man etwa mit 700 L pro 100 m². 

  • Raum- oder Umgebungstemperatur, nicht zu kalt, Thermometer lohnt sich 
  • Leitungswasser oft kalkhaltig und chlorhaltig 
  • Abstehen lassen, oder Pflanzen regelmäßig umtopfen 
  • Regenwasser ist kalkarm, gesund und schonend 
  • Sammle Regenwasser z.B.: in einem Wassertank oder einem Flexitank 
  • Spart Leitungswasser 


Die richtige Menge 

Die Faustregel ist: Gieße lieber seltener, dafür reichlich. Gießt Du Deine Pflanzen zu häufig, kann das dazu führen, dass die Wurzeln sich an die Versorgung gewöhnen, nicht mehr selbst auf Nährstoffsuche gehen und dadurch schwach werden. Sie bleiben dann nahe an der Oberfläche und machen die Pflanze instabil. Chilis brauchen viel Wasser, gerade bei Aussaat und Auspflanzung sollten die Pflanzen reichlich bewässert werden, danach regelmäßig.  

Mache Dir außerdem die Wettervorhersage zu Nutze. Wenn es über Nacht geregnet hat, kannst Du Dir das Gieße am Morgen danach vielleicht sparen. Das solltest Du aber trotzdem kontrollieren, am besten mit der Kratzprobe. Kratze mit Harke oder Schuh die oberste Erdschicht auf. Ist die Erde darunter dunkel und feucht brauchen die Pflanzen kein zusätzliches Wasser. Ist die Erde jedoch hell und trocken, solltest Du Gießen.  

  • Lieber seltener, dafür reichlich 
  • Bei Aussaat und Auspflanzen ist der Wasserbedarf besonders hoch 
  • Nutze die Wettervorhersage zu Deinen Gunsten 
  • Mache die Kratzprobe, um zu sehen, ob Deine Pflanzen Wasser brauchen 

Der richtige Zeitpunkt 

Die beste Tageszeit um Chilis zu Bewässern, ist morgens. In den milden vormittags Temperaturen haben die Pflanzen genug Zeit, das Wasser aufzunehmen, bevor es in der Mittagssonne verdunstet. Außerdem können die kleinen Wassertropfen in der Sonne wie eine Lupe sein und zu Verbrennungen an der Pflanze führen. Abends solltest Du besser nicht gießen, da dann die Erde und Blätter über Nacht feucht bleiben und so leicht Schnecken, sowie Pilze und andere Schädlinge anziehen.

An sehr heißen Sommertagen kann es nötig sein, mehrfach am Tag zu gießen. Ob Deine Pflanzen Wasser brauchen, kannst Du vor dem Gießen immer mit der Kratzprobe testen. Dafür kratzt Du die obere Erdschicht mit dem Schuh oder einer Harke ab. Ist die Erde darunter dunkel und nass muss nicht bewässert werden. Ist sie jedoch hell und trocken braucht der Boden Wasser. Trotzdem sollten die heißen Mittagsstunden vermieden werden und lieber am späten Nachmittag oder frühen Abend noch einmal gegossen werden.  

  • Der beste Zeitpunkt ist frühmorgens 
  • Pflanzen können alles Wasser aufnehmen 
  • In der Mittagssonne würde es zu schnell verdunsten 
  • Wird abends gegossen bleiben Erde und Blätter über Nacht feucht und ziehen Pilze und Schädlinge an 
  • An sehr heißen Tagen kann mehrfach Gießen nötig sein 
  • Wasserbedarf mit der Kratzprobe testen 
  • Zweite Bewässerung am späten Nachmittag oder frühen Abend 

So sparst Du Wasser beim Chilianbau

Eine effiziente Pflanzenbewässerung stärkt Deine Chilis und schont Umwelt und Geldbeutel. 

Gießwälle und Gießränder anlegen 

Am besten sollte man Chilis von unten Gießen, damit alles Wasser direkt an die Wurzeln gelangt. Gießwälle oder Gießränder halten das Wasser dort, wo es gebraucht wird. Forme mit etwas lockerer Erde einen Wall um die einzelne Pflanze, damit sich das Wasser dort staut und langsam versickern kann. Das ist besonders bei Neuanpflanzungen am Hang, oder bei trockenen Lehmböden hilfreich. 

Gießschatten vermeiden 

Gießschatten funktioniert ähnlich wie Windschatten. Wenn eine kleine Pflanze neben einer deutlich größeren steht, bekommt die Kleinere unter Umständen nicht genügend Wasser ab, da die Größere, mit mehr Wurzeln, schneller das Wasser aufsaugen kann. Deshalb ist es wichtig, Pflanzen immer direkt an der Basis zu bewässern, um sicher zu gehen, dass das Wasser auch zur jeweiligen Pflanze gelangt und Gießschatten vermieden wird. 

Individueller Wasserbedarf 

Wie wir bereits wissen, gehören Paprika und Chili zu den Pflanzen, die einen sehr hohen Wasserbedarf haben. Doch auch hier unterscheidet sich die benötigte Wassermenge zum Beispiel je nach Wachstumsphase, oder je nach Sorte. Im Wachstum ist der Wasserbedarf besonders groß, da die Pflanzen Knospen und Früchte ausbilden und versorgen müssen. Auch brauchen Kübelpflanzen mehr Wasser als Pflanzen im Beet, da sich die Wurzeln im Topf weniger ausbreiten können. Ist der Topf aus Ton braucht er noch mehr Wasser, da die Feuchtigkeit über die porösen Wände schneller verdunstet.  

Bodenbearbeitung 

Um die Bewässerung zu unterstützen kannst Du zusätzlich den Boden bearbeiten. Ein lockerer durchlässiger Boden nimmt mehr Wasser auf. Dafür kannst Du den Boden regelmäßig mit einer Harke auflockern, damit die haarfeinen Hohlräume, durch die Feuchtigkeit schneller verdunstet, zerstört werden.  

Einen ähnlichen Effekt hat das mulchen. Bedecke dafür Deinen Gartenboden mit einer Mulchschicht, zum Beispiel aus Rasenschnitt, oder geschnittenem Unkraut. Dadurch trocknet die oberste Erdschicht nicht so schnell aus und die Feuchtigkeit kann nicht so leicht an der Oberfläche verdunsten, wird also im Boden gehalten.  

Tipps zusammengefasst: 

  • Gießwälle und Gießränder aus aufgeschütteter Erde um die einzelne Pflanze herum 
  • Stellen sicher, dass das Wasser direkt bei der jeweiligen Pflanze ankommt 
  • Gießschatten vermeiden 
  • Wasserbedarf individuell anpassen 
  • Je nach Wachstumsphase unterschiedlich, im Wachstum mehr Wasser 
  • Kübelpflanzen brauchen mehr Wasser als Pflanzen im Beet 
  • Aus Tontöpfen kann Wasser verdunsten, müssen eventuell öfter bewässert werden 
  • Boden regelmäßig auflockern, hilft Feuchtigkeit im Boden zu halten 
  • Mulchschicht hält erste Erdschicht feucht und Feuchtigkeit im Boden 
  • Morgens bewässern, weil Wasser später an der Sonne verdunstet 
  • Direkt an der Basis der Pflanze gießen, damit das Wasser direkt zu den Wurzeln gelangt 
  • Tief und seltener wässern 
  • Umgebung der Pflanze frei von Unkraut halten, diese stehlen sonst das Wasser 

Hochbeet richtig bewässern 

Chilis haben im freien Feld schon einen hohen Wasserbedarf, müssen im Hochbeet aber stärker bewässert werden. Der ständige Kompostierungsprozess des Hochbeetes verbraucht zusätzlich Wasser.  

Grundsätzlich sollten Hochbeete regelmäßig durchdringend bewässert werden, also lieber seltener, dafür kräftiger. Bei häufigem Gießen in kleinen Dosen kommt das Wasser nicht bei den Wurzeln an. Auch beim Gießen im Hochbeet ist der beste Zeitpunkt frühmorgens, damit die Erde genug Zeit hat, das Wasser aufzunehmen, bevor die Pflanzen es sich wieder gierig nehmen.  

  • Müssen stärker bewässert werden 
  • Lieber seltener und kräftig 
  • Bester Zeitpunkt ist frühmorgens 
  • Nicht zu kaltes Regenwasser als Gießwasser verwenden 

Chili & Paprika auf dem Balkon 

Wie man Chilis auf dem Balkon bewässern sollte, hängt von der Lage des Balkons und der Chilisorte ab. Auch auf dem Balkon kannst Du vor dem Gießen mit der Kratzprobe testen, ob Deine Pflanzen Wasser brauchen. Hier hilft genaues Beobachten und anpassen der Bewässerung an die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze. Gieße lieber seltener, aber dafür reichlich. Dadurch bilden deine Chilis tiefere Wurzeln aus und können sich besser versorgen. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, sie kann zu Schäden an den Wurzeln führen. Um dem entgegenzuwirken, kannst Du Töpfe mit guter Drainage, also Entwässerungslöchern im Boden benutzen, oder Du füllst Deine Töpfe am Boden mit eine Schicht Blähton oder Kies, was hilft, damit das Wasser besser abfließen kann.  

  • Pflanzen beobachten, um Bewässerungsbedürfnisse zu kennen 
  • Kratzprobe machen, vor der Bewässerung 
  • Bester Zeitpunkt ist frühmorgens 
  • Gieße gründlich und direkt an den Wurzeln 
  • Töpfe mit Bodenlöchern verwenden, oder eine Schicht aus Kies oder Blähton lassen Wasser besser abfließen 
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