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Chilisamen Profi-Line

Wer eine informierte Entscheidung bei der Auswahl von Saatgut trifft, kann die besten Ergebnisse im eigenen Garten und Anbau erzielen. Profi-Line listet Saatgut von F1-Hybrid Sorten für den Anbau mit besonderen Voraussetzungen. Was F1-Hybrid Samen sind und für wen sich der Kauf lohnt, erfährst Du hier.
 

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Mit der Beschreibung der Vererbungslehre durch den Augustinermönch Gregor Mendel im 19 Jahrhundert bekamen auch die bis dahin bereits unbewusst durchgeführten Hybrid-Züchtungen eine offizielle Vorgehensbeschreibung. 
Vor allem seit den 1950er Jahren sind die sogenannten F1-Hybrid Sorten durch die großflächige wirtschaftliche Vermarktung weltweit zu einem festen Bestandteil im Bereich des kommerziellen Pflanzenanbaus geworden. Diese Sorten bieten für den Landwirtschaftlichen Nutzanbau eine einmalige Kombination positiver Merkmale, die so in der Natur nicht vorkommen. Aufgrund der steigenden Nachfrage im Hobbyanbau, bekommen Hybridzüchtungen auch immer mehr Einfluss auf dem Saatgutmarkt für den privaten Gebrauch.

Was bedeutet F1-Hybrid Sorte?

Der Begriff F1-Hybrid kommt aus der Vererbungslehre. „F“ steht als Abkürzung für Filialgeneration. Das Wort Filiation hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet „Abstammung“. 
Die „1“ bezeichnet die erste Filialgeneration, also die erste Nachkommengeneration aus der Kreuzung zweier Elternsorten. 

Hybrid bedeutet „Mischling“ und bezeichnet in der Züchtung einen Nachkommen, der aus der Kreuzung verschiedener voneinander genetisch getrennter Zuchtlinien hervorgegangen ist. 

Eine Chili F1-Hybrid Sorte entsteht aus der kontrollierten Kreuzung von zwei genetisch möglichst unterschiedlicher, reinerbig gezüchteter Elternlinien. Um sicherzustellen, dass die gewünschten Eigenschaften reinerbig vorkommen, werden diese Elternlinien immer weiter mit sich selbst vermehrt, so dass Inzuchtlinien entstehen. Dieser Prozess ist sehr langwierig und wird heute durch die modernen Methoden im Genscreening unterstützt.

Was F1 Hybride nicht sind

Wichtig ist dabei darauf hinzuweisen, dass es sich bei F1-Hybriden nicht um gentechnisch verändertes Saatgut handelt und es für den kleinflächigen Anbau genügend Alternativen gibt, um eine Abhängigkeit von den großen Saatgutkonzerne zu vermeiden. Auch sind die meisten Hybrid-Sorten nicht generell steril, so dass es für den Hobby-Gärtner sehr spannend sein kann, die F1-Hybriden über eigene Samengewinnung weiter zu züchten. In der folgenden Generation kommt es zu einer maximal unterschiedlichen Merkmalsausprägung und es werden Pflanzen- und Fruchteigenschaften erhalten, die sehr überraschend und lohnend sein können.

F1-Hybrid-Saatgut ist sowohl in Bio als auch nicht-Bio erhältlich. Die Begriffe „F1-Hybrid“ und „samenfest“ geben keine Auskunft über die Herkunft des Saatguts.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass F1-Hybrid-Saatgut sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Es ermöglicht die Kombination von Sorteneigenschaften, die mit herkömmlicher Züchtung nicht erreicht werden können. Allerdings muss das Saatgut jedes Jahr neu eingekauft werden und es bedarf einer sorgfältigen Pflege, um die maximalen Erträge auch erwirtschaften zu können.

Was ist der Unterschied von Samenfest zu F1-Hybrid?

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Saatgut-Varianten liegt in der Art ihrer Erzeugung.
Als „samenfest“ gilt eine Sorte, wenn aus ihren Samen neue Pflanzen angezogen werden können, die die gleichen Eigenschaften wie die Eltern-Pflanze haben.
Samenfeste Sorten können als Grundlage für die Züchtung von neuen Sorten dienen. So kann auch im heimischen Gemüsegarten durch das Gewinnen von eigenem Saatgut und wiederholte Aussäen eine lokale Anpassung an die Wachstumsbedingungen im eigenen den Garten erreicht werden. Mit der Zeit entstehen auf diese Weise „garteneigene Sorten“ die die genetische Vielfalt fördern und mit ihren spezifischen Anpassungen bereichern.

Diese Möglichkeit bietet F1-Saatgut nicht. Die Herstellung von Hybrid-Saatgut erfolgt unter kontrollierten Laborbedingungen und benötigt eine lange Vorbereitungszeit. Sie basiert auf der Selektion von Inzuchtlinien, die Merkmale ohne Variationen vererben. Der dahinter stehende  Aufwand zeigt sich im Preis. Für die Saatgut-Erzeuger rechnet sich der aufwändige Herstellungsprozess nur, weil F1-Hybrid Saatgut teurer vermarktet werden kann und die Verbraucher das Saatgut jedes Jahr aufs Neue kaufen müssen. 

Der Lohn der ganzen Mühe – Was ist der F1-Effekt?

Wenn zwei möglichst genetisch unterschiedliche Inzuchtlinien miteinander gekreuzt werden, zeigen die an die Nachkommen vererbten Merkmale eine maximale Ausprägung. Diese Beobachtung wird Heterosis-Effekt genannt. Der Effekt tritt nur in der ersten Nachkommensgeneration auf. Bereits in der zweiten Generation verliert sich der Effekt wieder vollständig und die Nachkommen zeigen eine maximal unterschiedliche Ausbildung von Merkmalen
Wer also auf maximalen Ertrag oder besonders einheitliche Früchte mit bestimmten Merkmalen wert legt und die benötigten optimale Anbaubedingungen bieten kann, für den ist F1-Hybrid-Saatgut die richtige Wahl.

Wie wird F1-Saatgut hergestellt?

Auch in der Natur kommen Hybridbildungen vor. Bekannt als Beispiel sind die Orchideen. Allerdings sind viele natürliche Hybrid-Arten steril und können sich nicht selbstständig weiter vermehren.
Bei der Herstellung von F1-Hybriden handelt es sich um eine Kreuzung zweier reinerbiger Inzuchtlinien in der ersten Nachkommensgeneration. Die jeweilige Inzuchtlinie wird permanent mit Pollen von sich selbst gekreuzt um die gewünschten Eigenschaften, wie zum Beispiel Ertrag, Farbe, Größe, Fruchtform oder Resistenz gegenüber Krankheiten in ihrer reinen genetischen Form zu erhalten. Welche Eigenschaft sich letztendlich durchsetzt ist jedoch nicht vorhersehbar und kann nur durch Kreuzungs-Versuche ermittelt werden.

Werden nun zwei möglichst unterschiedliche Inzuchtlinien miteinander gekreuzt, erhalten die resultierenden Nachkommen die in genetisch in Reinform vorliegenden Eigenschaften in der maximal möglichen Ausprägung - der oben beschriebene Heterosis-Effekt ensteht. Der Heterosis-Effekt ist höchst instabil. Im Gegensatz zu samenfesten oder reinerbigen Sorten geben F1-Hybride ihre Eigenschaften eben nicht an die Nachkommen eins zu eins weiter. Das bedeutet, dass aus den Samen der F1-Hybrid Pflanzen, die im Garten oder auf dem Balkon angebaut werden, keine exakten Kopien der Elternpflanzen entstehen. Stattdessen haben die Nachkommen nicht vorhersehbare und auch untereinander sehr unterschiedliche Eigenschaften. 

Was sind die Vor- und Nachteile von F1-Hybriden? 

Wenn Du Sorten mit speziellen Eigenschaften suchst oder für den Anbau unter spezifischen Bedingungen, dann sind F1-Hybrid Sorten eine überlegenswerte Wahl. Meist rechnet sich der höhere Kaufpreis schnell wieder durch die besseren Erträge. Ob im kleinflächigen Anbau tatsächlich eine Abhängigkeit von Konzernen entsteht, ist fraglich. Auch nicht jeder Hobby-Gärtner kann oder will den Aufwand für die eigene Samengewinnung leisten und kauft jedes Jahr erneut Saatgut ein. Es ist ungemein spannend, neue Sorten auszuprobieren und mit diesen selbst mal kleine Zuchtexperimente durchzuführen.

Auch Hybrid-Sorten können die Sortenvielfalt unterstützen. Durch die maximal unterschiedliche Aufspaltung der Merkmale bei der folgenden F2 Nachkommengeneration entstehen Chilisorten mit ganz neuen Merkmalen. Es gibt mittlerweile einige allgemein bekannte Chilivarianten wie die Matchbox-Pepper die durch Dehybridisierung gezüchtet wurden. Mittels Züchtung über ca. 8-10 Generationen kann man unter bestimmten Voraussetzungen die durch die Aufspaltung von Hybrid-Sorten erhaltenen Merkmale als samenfeste Sorte heranzüchten. 

Wichtig ist und bleibt, dass Du für Dich eine bewusste Entscheidung triffst und die Vielfalt in deinen Garten und Anbau einlädst. Letztendlich zählt der Zweck, den dein Anbau erfüllen soll.

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